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Tip des Monats Februar 2011


Zukunftskompetenzen II

Komplexitätsforschung
Während die Zukunftsforschung immer mehr zur Hellseherei degeneriert, versucht die Komplexitätsforschung die Gesetze des Wandels zu verstehen. Komplexitätsforschung beschäftigt sich mit der Strukturbildung. Diese Disziplin erweitert die systemorientierte Denkweise um neuartige Phänomene. Die Komplexitätsforschung versucht die Vielschichtigkeit von Problemstellungen zu berücksichtigen.


Begriff der Komplexität
Als Komplexität wird insbesondere ein zeitliches Phänomen verstanden, bei dem ein neuer Lernprozess erforderlich ist. Nach EMILE DURKHEIM, dem französischen Soziologen, bezeichnet Komplexität den Grad der Vielschichtigkeit, der Vernetzung und Folgelastigkeit eines Entscheidungsfeldes. Wobei Komplexität nicht mit dem Begriff Kompliziertheit zu verwechseln ist.


Was Komplexitätsforschung leistet, und warum sie wichtig ist
Gegenwärtig ist die Komplexitätsforschung das verbindende Element interdisziplinärer Wissenschaftsebenen. In einem komplexen System (zum Beispiel die Tourismuswirtschaft) kann man nicht eine Sache alleine beeinflussen, ohne nicht auch alle andere Teilgrößen zu beeinflussen. Während der Existenz eines Unternehmens kann somit jedes Ereignis eine Auswirkung auf jede seiner zukünftigen Handlungen haben. In unseren Wirtschaftssystemen haben es mit wechselwirkenden Systemen untereinander zu tun (zum Beispiel den Folgen eines steigenden Ölpreises auf die Preise der Flugtickets, usw.). Da ein komplexes System umso komplexer wird je größer es ist, wächst dadurch die Zahl seiner Freiheitsgerade (zum Beispiel die Handlungsspielräume innerhalb des touristischen Produktangebotes wie Lastminute, Pauschalreise, Individualreise, usw.).
Auf dem Gebiet der Tourismuswirtschaft wäre die Komplexitätsforschung besonders erfolgbringend anzuwenden, da auch die Tourismuswirtschaft ein großes System ist, dessen Freiheitsgrade innerhalb des Systems stetig wachsen. Komplexität, beispielsweise im System Tourismuswirtschaft, zu beherrschen wird nach MALIK einerseits durch die Systemstrukturen andererseits durch Problemlösen (Lenkung) gewährleistet.


Meist erwächst Komplexes aus dem Einfachen. Es beginnt auf einfacher Ebene, reproduziert sich und entwickelt sich zu immer komplexeren Strukturen. Deshalb reicht es nicht aus mittels klassischer Erkennungsmuster an Zukunftsthemen (Inhalte der Reiseleistungen, Preispolitik, usw.) bzw. Zukunftsräume (Destinationen, Beherbergungen, sozioökonomische Faktoren, usw.) anzunähern, geschweige denn umzusetzen.


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