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Es mag irritierend erscheinen, wenn im Zuge von Freizeit auch von Problemen gesprochen wird, schließlich ist Freizeit für
viele ein Synonym von Freiheit, Sorglosigkeit, Spaß oder der Möglichkeit Tun und Lassen zu können, was man gerade will.
Aber genau darin liegt bereits der Sprengstoff verborgen, denn das Immer-mehr an frei disponibler Zeit stellt uns vor immer mehr
Wahlmöglichkeiten (Multioptionalität) und somit auch Probleme. So kann aus zuviel freier Zeit und zuviel Wahlmöglichkeit
schnell Druck und somit Streß entstehen – Freizeitstreß.
Im ersten Augenblick erscheint es uns vielleicht paradox im Zuge der Freizeit von Streß zu sprechen. Wer verpaßt sich schon
selbst eine Ladung Streß – und das auch noch in der Freizeit?
Freizeitstreß entsteht fast immer aus zwei Gründen. Zum einen aus Zeitnot und zum anderen aus Überforderung.
Fällt beides zusammen ist der Freizeitstreß immens.
Daß die Freizeit gar nicht so individuell frei ist wie man gemeinhin denkt, ist hinlänglich bekannt und schon vielfach diskutiert und untersucht worden.
Selbst in der Freizeit werden die Menschen noch mit „Verpflichtungen“ konfrontiert, sei es familiärer, sozialer oder sportlicher Art. Zwar kann man sich hier aus
gewissen Verpflichtungen manchmal herauswinden, doch damit steigt gleichzeitig auch das Streßrisiko, weil Ärger mit dem Partner, den Kindern,
den Freunden/Verwandten oder im Verein droht. Um sich diesen Streß zu ersparen, nimmt man Rücksicht auf die betroffenen Personen und geht oft auch
„faule Kompromisse“ ein. Man läßt sich also auf einen sogenannten Freizeit-Kuhhandel ein und partizipiert an bestimmten
Freizeitaktivitäten, und empfindet Streß – trotz Freizeit –, schließlich war man ursprünglich ja nicht dazu bereit.
Diese Rücksichtnahme auf andere wird häufig als individuelle Einschränkung des eigenen Lebens- und Freizeitstils wahrgenommen und mündet
schließlich in Streß. Auch im Urlaub – der schönsten Zeit des Jahres – wird häufig Streß empfunden. Häufig ist hier die
Suche nach Ruhe, Erholung und Entspannung vorherrschend und um so niedriger ist auch die Toleranzschwelle,
wenn man in seiner Privatheit und Zurückgezogenheit gestört wird. Schnell arten solche „Crowding-Situationen“ in Ärger und Streß aus.
Solchen Situationen entzieht man sich häufig durch Rückzug oder Flucht (Coping-Strategie), wobei hier dann allerdings
der Erholungsaspekt des Urlaubs in Frage gestellt werden muß.
Opaschowski, Horst: Pädagogik und Didaktik der Freizeit, 2. durchgesehene Auflage, Opladen 1990
Prahl, Hans-Werner: Soziologie der Freizeit, Paderborn 2002
Vester, Heinz-Günther: Zeitalter der Freizeit: eine soziologische Bestandsaufnahme, Darmstadt 1988
Tokarski, Walter; Schmitz-Scherzer, Reinhard: Freizeit – Studienskripten zur Soziologie, Stuttgart 1985
Die Smartphone-Nutzer konnten dabei in sieben Typen eingeteilt werden, die Tabletnutzer in acht. Rund 25,9 Mio. Nutzer von Smartphones wurden dabei gezählt und entspre...<mehr>